Dienstag, 13. Mai 2014

Operation Fishermanʼs Friend StrongmanRun am Nürburgring Teil 2: Der Lauf am Samstag

Der Wecker klingelte samstags bereits um 6:45 Uhr, da wir gg. 9:00 Uhr bereits zum Nürburgring wollten, damit es nicht zu stressig wird mit der Parkplatz Sucherei usw. Aber zuerst stand noch das Frühstück auf dem Programm. Ich aß Brötchen mit Nuss-Nougat Creme, Honig und Frischkäse, denn ich wusste ja nicht was mich beim Lauf erwarten wird. Durch meine verschiedene Wettkämpfe, weiß ich auch was ich zum Frühstück vertrage und was nicht. Nach dem ausgiebigen Essen, fuhren wir los, der Zeitplan stimmte.
Am Ring angekommen, wurde uns ein Parkplatz direkt in der Nähe des ring○boulevard zugewiesen, ein längerer Fußweg blieb uns erspart.
Patrick, Patrik und Kersten






Heute war richtig Betrieb im ring°boulevard gegenüber gestern. Entspanntes Bummeln sieht anders aus. Da es ja nichts Neues gibt, auch die Hoodies gab es immer noch nicht in XXL, suchten wir uns einen Platz auf der Tribüne, damit Nadine und Sebastian gute Sicht für den Start hatten. In der Zwischenzeit rief mich Kerstin an und teilte mir mit, das sie jetzt auch im ring°boulevard sind. Ich ging hinunter zur Startnummernausgabe und traf mich dann mit Kerstin und Patrick. Wir beschlossen heute im Team zu laufen und machten es uns auf der Tribüne wieder gemütlich.
Dann kam unsere Zeit, ich wurde immer nervöser, um zur Startaufstellung zu gehen. Der Zugang zur Startaufstellung erfolgte über die Boxengasse im hinteren Bereich. Jetzt begann die Countdown-Show und wir tanzten, sprangen, sangen uns warm. Pünktlich zum Start setzte das bekannte Eifelwetter ein, Regen. Bis wir über die Startlinie kamen vergingen nochmals knappe 15 Minuten. Aber dann ging es auch für uns in die erste Runde, über den Ring, gespickt mit einigen Strohballen, die teils 1,50 m hoch waren. 10 Minuten nach unserem Start standen wir, nichts geht mehr. STAU
Nachdem wir einigen Teilnehmern beim übersteigen der höheren Ballen geholfen hatten liefen wir im lockeren Tempo weiter zum Hindernis 1, MUDDYKÜRE. Es waren drei Gräben mit knapp 1,50 m Tiefe, welche unterschiedlich befüllt waren. Laut der Homepage waren dies Schaum, Schlamm und kaltes Wasser. Als wir hin kamen waren es eigentlich nur noch drei Gräben mit Schlamm und kaltem Wasser. Von Schaum war weit und breit nichts mehr zu sehen. Nochmals ein wenig Teamwork betrieben, und einigen beim Aussteigen aus den Gräben geholfen bevor es weiter zu Hindernis 2, KNIE-MANDSLAND ging. Es waren 5 Felder mit einer Länge von  5 Meter, welche mit einer Plane überspannt war. Zwischen Plane und Boden waren es knappe 100 cm. In jedem zweiten Feld hingen stromführende Drähte von der Plane herab und jeder der dran stieß bekam einen kleinen 12 Volt Schlag. Patrick spürte die Schläge am eigenen Leib, da er die Drähte einfach übersehen hatte, Kacke. Aber nicht nur von ihm kamen Schreie, auch von anderen Teilnehmer. Die Fäden wehten durch den Wind hin und her, was beschwerlicher weise hinzukam. Bei den nicht stromführende Felder waren Wasserschläuche, welche den Boden schön matschig machten. An Hindernis 3, IRRVANA, welches ein eher leichtes war, wurden Reifen und Hindernisse aus dem Paintballfield aufgestellt. Na gut ein Irrgarten sieht anders aus und auch das versprochene Wasser gab es nicht. Hindernis 4, 50 SHADES OF MUD, war erneut ein Krabbelfeld. Es galt ein 50 Meter langes, wiederum mit Folie überspannten Matschfeld, zu durchkrabbeln. Bei dem weichen Schlamm war dies angenehm. Durch die vielen Starter waren auch schon leichte Furchen im Batsch. Noch waren wir alle drei frohe und gut gelaunt, aber das ändert sich bald. Zwischen der zweiten Verpflegungsstation und Hindernis 5, EIFLER SÜDWAND, galt es noch einige Hügel zu bezwingen. Doch an diesen Hügel änderte sich unsere Laune. Die zweite Zwangspause und Warterei begann. Wir mussten fast 60 Minuten warten bis es weiterging. Bereits hier wurden wir von den Führenden überrundet. Nach dieser Zwangspause, welche uns total auskühlen ließ, bezwangen wir die verschiedene Hügel und die Südwand. Die Südwand war auch gleichzeitig die INTERSPORT Bergwertung. Der Gewinner konnte ein T-Shirt gewinnen. Natürlich lagen dort auch wieder Reifen und Strohballen "im Weg". Wir gingen den Berg im lockeren leichten Tempo an, und verzichteten auf die Bergwertung. Oben angekommen war zuerst mal ne Pinkelpause angesagt. Nach dieser kurzen Pause liefen wir mit einem schnelleren Tempo weiter, damit wir nicht wieder auskühlten. Es folgte das erste Bad, Hindernis 6, BUTT SPENCER. Eine Wasserrutsche, schnell hingesetzt und abwärts. Beim Eintauchen ins Wasser, dieses natürlich in jede Öffnung bekommen. Bei der Wassertemperatur, welche wärmer war als die Außentemperatur, noch kurz durchgepustet und wieder raus aus dem Becken. Weiter über die Rennstrecke und durchs Kiesbett zum Hindernis 7, KNIEMINATOR. Dieses wurde wieder auf allen vieren passiert. Blöd waren nur die Gitter über uns in 80 cm Höhe und der Kies unter uns, so sehen auch heute noch meine Knie aus. Das Hindernis 8, EIGERSTROHWAND, war ein Überseecontainer, welcher überklettert werden musste. Natürlich waren Strohballen wieder als Kletterhilfen vorhanden. Die Ballen wurden stufenförmig vor bzw. hinter den Container gelegt. Trotzdem brauchte man die Arme um sich auf den Container zu drücken. Auch hier bekamen wir bzw. gaben wir wieder Hilfe. Hindernis 9, MONKEY BRIDGE, folgte fast im Anschluss. Auch dies war ein Kletterhinderniss mit einem Überseecontainer. Zum rauf- und runterklettern waren dieses Mal Netze vorhanden. Dieses Hindernis wurde auch schnell und ohne Wartezeit von uns gemeistert. An Hindernis 10, DUCKINGSTATION, wurde ich extrem gefordert. Für mich war dies Hindernis eins der anstrengender Sorte. Zuerst gingt es über eine Balkenkonstruktion 2 Meter hoch und wieder runter. Danach kamen wieder die bereits bekannten Krabbelfelder von 5 Meter Länge, und das dann immer in Wechsel. Zuerst klettern, dann krabbeln. Wie oft kann ich nicht mehr sagen.




An Hindernis 11, INTERSPORTS HELDENPRESSE, ging es mit meinen Anstrengungen weiter. Hier die Beschreibung von der Homepage: 24 Baumstämme mit einer Länge von 7 Metern und einem Durchmesser von ca. 40 Zentimetern liegen in unterschiedlichen Höhen aufgestapelt auf Strohballen vor Euch. Aber das war’s noch nicht. Insgesamt werden 500 Reifen lose auf die Stämme aufgezogen und Ihr müsst sowohl drunter als auch drüber her. Gar nicht so einfach, wenn sich die verdammten Dinger ständig drehen…
Bei Hindernis 12, BROOKS SLAMARAMA, erlebte ich meinen GAU (größter anzunehmender Unfall). Es war ein knietiefes Schlammfeld von fast 25 Meter Länge. Auf Grund von diversen Unannehmlichkeiten war die Hälfte des Feldes bereits gesperrt. Dazu aber mehr in der zweiten Runde. Ich lief also durch den Schlamm, auf einmal verschlang dieses Loch meinen rechten Schuh. Also stopp und den Schuhe ausgraben. Na gut, laufe och eben nur noch mit einem Schuh durch den Matsch. Plötzlich flutsch, der linke Schuh weg. Zum Glück kam eine Giraffe, mit dem Namen Kerstin, hinter mir, der brachte mir den Schuh dann mit. Nachdem ich das Feld dann, ohne Schuhe, überstanden hatte, hieß es Zwangspause. Den gröbsten Matsch von den Strümpfen abmachen, Schuhe wieder anziehen und weiter. Ein richtig unangenehmes Gefühl, mit dem Dreck und den Steinen im Schuh weiterzulaufen. Zum Glück kam jetzt Hindernis 13, WALKING WET, das 40 m Schwimmbecken, mit einer Wassertiefe von 2 Meter. Das einzige Problem, die Wasserheizung scheint ausgefallen zu sein. Auf jeden Fall war das Wasser saukalt. Ich nutzte das Becken gleich und zog erneut meine Schuhe aus und spülte sie durch. Der Matsch und die Steine waren weg. Nach dem baden liefen wir wieder über die Rennstrecke und es ging über einen mit Stricken gesicherten Hügel hinauf ins Fahrerlager. Das Hindernis 14, BOXENSHOCK, war wieder ein Stromhindernis, dort hingen neben Boxsäcke auch wieder 12 Volt Drähte herab. Am einfachsten war es für mich außen mit schnellen Schritten durch zu laufen. Durch diese Taktik blieb ich von Stromschlägen verschont.




Ein Meer aus Reifen war Hindernis, 15 BROOKS GUMMILICIOUS, wir entschlossen uns wieder außen vorbei zu laufen, da dort die Reifenberge nicht zu hoch waren. Es war ganz schön wacklig und bei ein falschen Tritt auch ganz schön schmerzhaft.

Jetzt kam mein Respekthinderniss, nämlich Hindernis 16, MOUNT BUTTMORE. Respekt daherich habe Höhenangst. Aber man ist so gepusht mit Adrenalin, am Ende war das Hindernis nur GEIL! Es bestand aus insgesamt 3 Stufen. Stufe 1: Mit Stufen aus Heuballen ging es auf einen Überseecontainer, von dort auf Stufe 2 (2 übereinander gestapelten Container) mit Kletternetzen. Stufe 3 waren 3 aufeinander gestapelten Überseecontainer wiederum mit Heuballenstufen.

Hinunter ging es von diesem Hindernis über eine Wasserrutsche, nur steiler und schneller wie die Erste.

Hindernis 17, ENDGEGNER, war das letzte Hindernis in der Runde 1. Hier musste wieder über ein Überseecontainer geklettert werden. Und nun ging es nach über zwei Stunden in Runde zwei.
Die Hindernisse blieben gleich, die Strapazen schlimmer. Eigentlich wollten wir in Runde zwei Zeit gut machen, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
MUDDYKÜRE  war nur noch ein Loch, das Wasser fehlte nun fast ganz, als wenn jemand bei der Badewanne den Stöpsel gezogen hatte. Das machte das passieren des Hindernisses leichter, vor allem trockener was vor allem bei diesen Wetterbedingungen nun von Vorteil war. Im KNIE-MANDSLAND  alles beim Alten, die Drähte mit Strom hingen noch, nur der Boden war matschiger!

Nur was jetzt bei uns kam, war kacke. Patrick bekam einen Krampf in den Oberschenkel. Jetzt hieß aus mit Zeit gut machen. Unser Lauf wurde mehr und mehr in ein walken. Es war aber von vorne herein klar, wir laufen (gehen) zusammen! Am Ende dieses Hindernisses erhielten wir vom DRK eine Wärmedecke, DANKE nochmals dafür! IRRVANA meisterten wir auch 
und schon ging es wieder ans krabbeln bei 50 SHADES OF MUD. Die EIFLER SÜDWAND schafften wir auch nur noch im Schritttempo, aber egal. Es galt jetzt nur noch ANKOMMEN! Bei BUTT SPENCER wurde es uns wegen dem Wasser wieder saukalt. Weiter geht es!
Bei KNIEMINATOR, EIGERSTROHWAND und MONKEY BRIDGE gab es keine Vorkommnisse. Die DUCKINGSTATION und INTERSPORTS HELDENPRESSE forderte wieder alles von uns. Aber auch diese zwei Hindernisse bewältigten wir. Nun ging es wieder in Richtung Schlamm, BROOKS SLAMARAMA. Auf Anweisung der Streckenposten brauchten wir nicht mehr durch den Schlamm, warum sahen wir erst dann. Eine Frau steckte knietief in der Pampe und es sah sehr schmerzhaft aus!. Ein Feuerwehrmann versuchte die Frau über eine Leiter zu befreien, was irgendwann auch gelang. Das Hindernis WALKING WET, ließen wir aus und nahmen die Pussy-Lane. Temperaturbedingt natürlich. Die Pussylane ging in Schlangenlinie durchs tiefe Kiesbett. Dies war sehr anstrengend. Jetzt war es nur noch ein Kilometer bis zum Ziel, auch das schaffen wir noch.
 Noch die letzten 4 Hindernisse meistern und ab durchs Ziel. Wir schafften es und nach über 5 Stunden erreichten wir das Ziel.
Im Ziel noch schnell die Medaille abgeholt und ein Bitburger 0,0% getrunken. Stopp, versucht zu trinken. Es war vor lauter zittern leider nicht möglich den Becher zu halten. Nachdem wir wieder Nadine und Sebastian gefunden haben, haben wir noch unsere Finisher-Shirts abgeholt und den Zeitnahmechip zurückgegeben. Jetzt aber raus aus den nassen Klamotten und auf direkten Weg zum Auto.
Fazit: Es war ein toller Lauf mit Höhen und Tiefen. Organisatorisch fand ich dieses Event nicht so berauschend. Das fing mit den Versorgungsstationen an. Es gab als Verpflegung Wasser, Isogetränke (nicht an jedem Versorgungspunkt), Bananen und Orangen. An einer Versorgungsstelle gab es auch sog. Gel-Packs. Leider nicht für uns, da sie bei unserem ersten Besuch schon aus waren. Da MUSS ein Veranstalter oder Sponsor mehr von diesen Beutel bereithalten. Bei Runde zwei waren auch die Orangen und Bananen zu Ende. Auch ein Minuspunkt. Der Hammer war aber als gegen Ende auch das Wasser aus war! Das geht gar nicht. Als wir ins Ziel kamen, war auch niemand für die Medaillen zuständig, sie hingen an einem Ständer und jeder konnte sich seine Medaille mitnehmen. Ich will nicht wissen, wie viele Finisher keine mehr bekommen hatte, weil der ein oder andere nicht nur eine mitgenommen hat!
Positiv war die Hilfsbereitschaft aller Teilnehmer und Streckenposten, DANKE an dieser Stelle an alle freiwilligen Helfer der versch. Hilfsorganisationen.
Nachdem wir vom Nürburgring wieder in Daun waren, ging ich zuerst unter die Dusche bevor wir noch eine Pizzeria aufsuchten.
Nach dem Essen ging es noch kurz ins Jugendherberge Bistro einen alkoholfreien Cocktail trinken, danach ging es ins Bett. Gute Nacht!
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