Donnerstag, 1. Oktober 2015

Heggestorzelauf, wenn der Vater mit dem Sohn

Am Sonntag war es soweit. Die Herbstlaufsaison begann für mich mit dem Heggestorzelauf in Heckendahlheim. Bereits im vergangenen Jahr ging ich bei diesem Crosslauf der besonderen Art an den Start. Besonders deshalb, weil es nicht nur ein Cross- sondern auch ein Batschhindernisslauf ist. Auch wird dieser Lauf nicht wie sonst üblich von einer Eventagentur durchgeführt, sondern vom Lauftreff Heggestorze. Leider ließen mich meine Mitstreiter von 2014, Monja und Kersten, im Stich, aber ich hatte adäquaten Ersatz. Sebastian ging mit mir gemeinsam an den Start. Der Lauf ging über eine (6,5 km Strecke) bzw. zwei Runden (15 km Strecke). Sebastian wollte mal bei einem Batschlauf mitmachen. Da der Heggestorzelauf von vielen Kindern und Jugendliche gelaufen wird,meldete ich ihn einfach an. Ich lief die 15 Kilometer und Sebastian die 6,8 km. Die Zeit war egal. Ankommen war das Ziel.



Um 7.00 Uhr war es dann soweit. Es hieß aufstehen und frühstücken. Die Tasche für uns beide hatte ich bereits gepackt. Wir verzichteten auf eine Verkleidung und starteten mit einer 3/4 Laufhose und einem T-Shirt. Sebastian lief mit den Brooks Cascadia und ich mit den Viking Vertex Mid GTX. Gegen 8.00 Uhr fuhren wir dann gemeinsam mit Nadine nach Heckendahlheim. Ein netter Helfer wies uns auf dem Parkplatz am Ortsrand ein. Der Ort war "hermetisch" für diese Großveranstaltung abgesperrt. Nun mussten wir noch ca. 500 Meter zum Dorfplatz wandern. Dort angekommen bemerkte man schon die tolle Stimmung. Jede Menge Läufer und Zuschauer machten sich auf dem Platz rund ums Dorfgemeinschaftshaus bequem und fieberten dem Start entgegen.
Ich musste aber zuerst unsere Startnummern und die Zeitnahmechips abholen, sowie die Startgebühr
(10 € bzw. 15 €) bezahlen. Es klappte alles super. Wir mussten uns umziehen. Ein Nachteil hat der Viking Schuh allerdings. Der Vertex Mid GTX hat ein Schutzüberzug über den Schnürsenkel, dadurch ist eine Befestigung des Transponders für die Zeitnahme nicht möglich. Mein Chipband hatte ich natürlich auch nicht dabei, aber wozu gibt es Kabelbinder? Den Chip mit mehreren Kabelbinder am Fussgelenk befestigt, die Startnummer ans Band geheftet und in den Vorstartbereich. Sebastian hatte mit seinen "Accessoires" keine Probleme. Das ist eben der Vorteil wenn man "normale" Schuhe benutzt.

Blick aufs Veranstaltungsgelände
Veranstalterfoto

Im Vorstartbereich kam es noch zu einer kurzen Ansprache des ausrichtenden Vereins. Um kurz nach 10:00 Uhr erfolgte der Startschuss. Das Läuferfeld (beide Distanzen gemeinsam ==> 380 Starter) setzte sich in Bewegung. Die Strecke wurde gegenüber dem Vorjahr geändert. Die erste Runde führte zunächst durch die Dorfstraße bevor es links in einen Feldweg ging. Voriges Jahr war diese Wegführung der Beginn der zweite Runde. Es ging das erste Mal bergauf. Noch liefen Sebastian und ich mit kleinen Schritten den Berg hinauf. Doch plötzlich, STOPP, Stau. Der breite Weg wurde zu einem Trampelpfad, ein laufen unmöglich. Wir gingen weiter bevor wir wieder auf einen befestigten Feldwirtschaftsweg kamen. Nach kurzer Zeit machte die Strecke einen Knick nach links und wir mussten über Felder und Wiesen weiterlaufen. Das erste Hindernis kam in Sichtweite. 
Es waren zwei Löcher natürlich mit Wasser gefüllt. In der Mitte der beiden Matchlöcher waren jeweils eine Holzkonstruktion übergebaut. Sinn dieser Konstruktion war es, darunter durch zu tauchen. Für viele Teilnehmer war dies scheinbar zu schwierig, sie kletterten darüber. Sebastian und ich machten es richtig. Wir sprangen mit lautem Geschrei ins Wasser und schwammen unter den Holzbalken durch. Den ersten Kilometer hatten wir bereits geschafft. Nun begann der neue Streckenteil. Es ging bergauf und bergab durch die Datheimer Klamm. Da dies Sebastians erster größerer Lauf war versuchten wir bergauf zu gehen und bergab zu laufen. Nach drei Kilometer kam der erste Verpflegungspunkt. Wie es sich für den Lauf gehört gab es neben Wasser und Bananen auch Cremant und Hopfenblütentee aus dem Hause Karlsberg. Sebastian hatte nach dieser kurzen Snackpause Lunte gerochen und versuchte einen vor uns laufenden Teilnehmer zu überholen. Was ihm am nächsten Hindernis gelang.
Ein Panzerknacker hilft Pippi Langstrumpf, auch das ist der Hegegstorzelauf
Veranstalterfoto
Dieses Hindernis kannte ich bereits aus dem letzten Jahr. Es war erneut ein Wasser-Matschloch. Vor dem Loch waren zwei Heu-Rundballen aufgestellt, welche wir übersteigen mussten. Mit Schwung und Sprungkraft gelang es mir, den Ballen zu erklimmen. Sebastian schaffte es ebenfalls problmlos auf das Heugebilde. Nun hieß es hinein in den Matsch. Wir rutschten von den Ballen hinunter in die braun Brühe. Damit es nicht so einfach ist, haben die Heggestorzer noch Absperrgitter über das Matschloch gelegt, so daß alle Teilnehmer durch die Brühe krabbeln mußten. Endlich hatten wir unsere richtige Moorpackung für diesen Sonntag. 
Das Ziel war nun nur noch knapp einen Kilometer entfernt. Wir liefen erneut bergab und erneut überholten wir einige Teilnehmer. Ah dachte ich, wie im letzten, überqueren wir nochmals die Hauptstraße und dann geht es über das Wiesenpädche zurück zu Start und Ziel. Aber die Strecke wurde ja gegenüber dem Vorjahr geändert. Statt wie gedacht links liefen wir nach rechts. Am Datheimer Bach mussten wir in diesen hinein. Ein Traum ging für Sebastian und mich in Erfüllung. Wir durften durch eine Bach laufen und keine Mutti schimpfte mit uns. Als wir aus dem BAch hinausstiegen sah ich, das wir nun an der Stelle zum Wiesepädche sind. Auch dieser Weg ist ein Trampelpfad. Das Überholen von langsameren Läufer unmöglich. Auch hier mußten wir gehen. Am Ende des Pfades sahen wir bereits das Ziel, zumindest für Sebastian. Bevor wir aber durch den Zielbogen liefen standen erneut große Heuballen und mit Wasser gefüllte Container im Weg. So schnell hatte ich Sebastian nicht während dem ganzen Lauf gesehen. Mit Speed sprang er auf die Ballen und rutschte in die Wassercontainer. Aus dem ersten Container raus und in den zweiten wieder hinein. Das Ziel war zum greifen nahe. Nach 1:12:07 Stunde erreichte Sebastian das Ziel. Auch ich musste über die Ballen und durch die Container bevor für mich die zweite Runde begann.
Jetzt hieß es für mich zuerst mal die Besen-Hexe bzw, die Grojos aus Elversberg "einzufangen". Die Strecke führte nun zum Sportplatz hinauf. Anfangs lief, dann musste ich meinem hohen Tempo Tribut zollen und ging den Berg hinauf. In der Nähe des Sportplatzes kam das nächste Hindernis, aber auch die Grojos und die Schlussläuferin, die Besen-Hexe, waren in Sichtweite. Es waren Reifen als Berg aufgestapelt. Am Reifenberg schloss ich auf die gelbe Teilnehmergruppe auf. Ab jetzt lief ich mit der Gruppe des Lauftreffs Grojos/Elversberg. Diese nutzen diesen Lauf als Spaßlauf und sie stellen immer die teilnhmerstärkste Gruppe. Ihr Ziel ist einfach nur Fun haben. Nach dem Reifenberg führte die Strecke bergab. Ich setzte mich von den Grojos ab, da ich die Strecke jetzt kannte vom letzten Jahr. Ich lief zum tiefsten Punkt der Strecke. Ein Blick nach links und ich bemerkte, ich habe einen Abzweig verpasst. Den Weg wieder zurück.
Bei diesem Lauf geht es normalerweise den Berg hoch oder den Berg runter. Da ich ja jetzt Berg ab lief, ging es jetzt wieder Berg auf. Die Strecke führte über eine Wiese und schon war plötzlich das nächste Batschloch da. Das Hindernis meisterte ich erneut problemlos. Die Strecke führte wieder erneut den Berg hinauf. Am Ende des Berges war ein erneuter Verpflegungspunkt. Ich trank ein Becher Wasser und ich lief weiter. Mir wurde allmählich kalt. Ich legte noch einen Zahn zu.
Es folgten einige Hindernisse in Folge. Zuerst eine Hangelstrecke. Ich schummelte, denn hangeln ist nicht meine Stärke, fertig und weiter. Einen Abzweig in den Wald. Dort lag ein Baumstamm. Über diesen musste ich balancieren. Am Ende des Stammes war natürlich passend für diesen Lauf ein Batschloch. Aus einem Meter Höhe vom Baumstamm erneut ins Wasser gesprungen. Erneut hinaus aus dem Matsch. Das nächste Hindernis war eine Slackline. Zum besseren gehen, waren zwei dieser Bänder vorhanden. Eine zu gehen und eine zum Festhalten. Auch das klappte bei mir. Nun musste ich mir ein Baumstamm in einer Länge von einem Meter nehmen und über einen abgesteckten Parcours tragen. Auch dieses meisterte ich.

Streckenverlauf

Nun kam das meiner Meinung schwierigste Streckenteil. Ich musste durch ein Kanalrohr kletterten und danach ging es durch eine Schlucht in einem ausgetrockneten Bachbett. Natürlich wieder entgegengesetzt, also Berg auf. Nach einem Kilometer hatte ich den Ausstieg erreicht. Das Ziel war nur noch ein Kilometer entfernt.
Bevor ich aber wieder Teer unter den Füßen hatte kam erneut, ja was wohl? Richtig! Ein Batschloch. Zum letzten Mal durch den Matsch kriechen war angesagt. Nach dieser Matschpackung Kam der Ortseingang von Heckendahlheim. Ich lief am Friedhof vorbei. Das Ziel lag vor mir. Noch einmal wie in Runde eins in die zwei Container und wieder raus.

Veranstalterfoto

kurz vorm Ziel
Veranstalterfoto

Noch einen kurzen Zielsprint. Nach 2:29,43 Stunden durchlief ich den blauen Zielbogen.
Leider war die Zielverpflegung nicht mehr vorhanden, das einzige Manko dieses Laufes. Ansonsten wie ich bereits vor einem Jahr geschrieben ein toller, schnuckeliger Spaßlauf.

Bericht Saarbrücker Zeitung
Nettes Gimmick meiner neuen Suunto Ambit 2S

Ergebnisse:

Sebastian Braun; 6,5 km Heggestorze-Crosslauf; Zeit; 1:12,07 Stunde; Platz gesamt: 214 von 236; Platz AK: männliche Jugend U16: 9

Patrik Braun, Team Erdinger Alkoholfrei; 15 km Heggestorze-Crosslauf; Zeit: 2:29,44 Stunden; Platz gesamt: 52 von 77; Platz AK: Senioren M40: 3

Jetzt heißt es zuerst einmal einen 4 Stunden Lauf für das Marathontraining zu absolvieren. Am Sonntag werde ich dafür die 30 km des Hartfüßler Trails laufe.
Auch steht das nächste Highlight bereits vor der Tür. Mein Kostüm ist heute angekommen. Was es ist wird noch nicht verraten.

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