Wie bereits in den vergangenen zwei Jahren beabsichtigte ich bei
meiner Jahresplanung den Garten Reden Haldenlauf zu starten. Die Ausschreibung
und Anmeldung zu dieser Veranstaltung war schon im Januar im Internet. Was lag
da für mich näher schon im Vorfeld für den 10,6 km Hauptlauf zu melden. Was ich
zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, das ich zurzeit ein Lauf(Motivations)problem
habe. Bis zu diesem Tag bin ich für das Jahr 2016 nur zehnmal bzw. 56 km
gelaufen. Der April kam näher und am Wochenende vor dem Lauf erinnerte mich
Nadine an diese Veranstaltung. "Verdammt, ist das jetzt schon",
schoss es mir durch den Kopf. Meine weiteren Gedanken waren. "Hätte ich
nur für den kürzeren Lauf gemeldet!" bzw. "Ich brauch ja nicht zu
starten!" aber auch "Ich fahre nach Reden und wenn es nicht läuft,
dann breche ich einfach ab!" Aber wie so oft kommt es anders. Gegen Mitte
der Woche schrieb mich Kersten an, ob ich in Reden laufen würde. Ich schrieb
zurück, dass ich es vor habe. Daraufhin schrieb er mir erneut, dass er es auch
vor habe dort zu starten. Supi, da können wir ja zusammenfahren und laufen,
denn gemeinsam macht der Sport schließlich mehr Spaß!
Ich sagte Kersten definitiv zu, das ich
starten werde. Wir verabredeten uns für Sonntag in Heusweiler.
Bevor es aber ans Laufen ging, hieß es für
mich Tasche packen. Samstags Abend durchsuchte ich meine Sportsachen. Meine
Güte, auch das habe ich schon lange nicht mehr getan. Ich lief hin, her und
suchte. Zuerst überlege ich welche Hose. Der Entschluss fiel auf meine 3/4
Lauftight plus meine CEP Calves sowie ein paar Kalenji Laufsocken und eine
kurze Sweathose. Fein, das Beinkleid ist abgehakt. Nun ging es mit dem
Oberkörper weiter. Wie werden die Temperaturen und die Witterung? Ich schaute
auf meine Wetter-App. Siehe da, Temperaturen bis ca. 10 Grad und Regen. Für
mich hieß dies: Funktionsunterhemd, T-Shirt, Ärmlinge und Regenjacke. Ob
Winter- oder Schirmmütze werde ich kurz vor dem Lauf entscheiden. Also beide
hinein in die Tasche. Genauso wie diverse Bandanas, man kann ja nicht wissen.
Die Kleider sind vorbereitet, jetzt muss ich nur noch die
Gesundheits-Accessoires vorbereiten. Diese waren: die zwei Pflaster für die
empfindlichen Stellen des Mannes, die Brustnippel; zwei Pflaster zur
Blasenvorbeugung an den Zehen und ganz wichtig das Kinesiotape
zurechtschneiden. Als ich auch dies alles getan hatte war es Zeit ins Bett zu
gehen. Ich hoffe ich habe alles was ich so brauch eingepackt, wenn nicht:
"Pech gehabt!"
Der Lauftag begann für mich um 7:00 Uhr.
Ich ging in die benachbarte Bäckerei und kaufte unser Frühstück. An meinem
morgendlichen Essritual habe ich nichts geändert. Zur Auswahl gab es Nutella,
Käse und Kaffee. Dies sind die Sachen die ich unbeschwert bis zu zwei Stunden
vor einem Lauf zu mir nehmen kann. Bereits beim Brötchen kaufen bemerkte ich,
das es doch nicht so warm ist wie ich es mir vorgestellt habe. Aus diesem Grund
zog ich für die Zeit vor dem Lauf meine Brooks Trainingshose und die Mizuno
"Hamburg Marathon" Laufjacke an. Zur Einstimmung schauten Nadine und
ich uns noch den Start des Hamburg Marathons live im Fernsehen an.
Da sich Kersten noch nicht
angemeldet hatte, trafen wir uns bereits um 9:30 Uhr zur Fahrt nach Landesweiter.
Die halbstündige Fahrt zum ehemaligen Bergbaugelände verlief problemlos, so das
wir schnell einen Parkplatz fanden.
Wir gingen zur alten Werkstatthalle. Diese
Halle mit der typischen Ziegel-/Sandsteinfassade war der Mittelpunkt der
Veranstaltung. Hier war die Startnummernausgabe untergebracht. Aber auch
Sitzmöglichkeiten in Form von Bierzeltgarnituren waren in den alten Gemäuern
vorhanden. Diverse Sponsoren preisten in der Halle ihre Waren und
Dienstleistungen an. Henning, von Laufsport Jochum, mein Schuhdealer, brachte
wieder diverse Schuhe und Bekleidung rund ums Laufen zu günstigen Preisen an
den Mann bzw. Frau. Die zwei
ausrichtende Vereine TG 1884
Landsweiler–Reden und SSV
Heiligenwald, nutzten das Gebäude für den Verkauf ihrer Speisen und Getränke.
Nachdem wir unsere Startnummern hatten gingen wir hinaus zu Start und
Ziel. Leider waren
wir zu spät für den Start des ersten Lauf des Tages, den 10 km Baumaschinen
Schneider Haldenlauf. Dieser Wettbewerb ist eigentlich eine Kombination aus
Berg-, Cross- und Volkslauf. Vom Start führt die Strecke zuerst mit 80 Meter
Höhenunterschied zum Plateau der Halde. Neben dem Panoramblick vom Gipfel hinab
erwartet die Läufer eine längeres Flachstück. Das Volkslauffeeling entsteht
beim umlaufen der Halde auf einem geteerten Weg, bevor es zum Crosslauf kommt.
Leider fällt das Crossteil in diesem Jahr baustellenbedingt aus. Normalerweise
geht es über Schotterwege die Halde hinunter, diese Mal aber über den
offiziellen Haldenweg. Damit es trotzdem zur 10 km Distanz ausreicht, hat der
Veranstalter noch eine Schleife durch die Wassergärten eingeplant. Sieger
dieses Laufes wurde das saarländische Laufes Sammy Shu. Er benötigte für die
neue Strecke eine Nettozeit von 34:00,7 Minuten. Während noch
der Berglauf lief starteten die Schüler ihren 2 km Wettbewerb. Hier war es eine
relativ flache Strecke rund um die Straßen des ehemaligen Bergwerksgelände. Der
schnellste Läufer benötigte für die Strecke 7:34,9 Minuten. Meine Güte wie
schnell.
Die Uhr näherte sich
immer mehr auf 11:30 Uhr. Unser Start stand an. Wir gingen nochmals zum Auto
und machten uns fertig. Ich entschied mich für die Winterlaufmütze und die
Regenjacke.
Am Start bemerkte ich
bereits, die Starterzahl ist witterungsbedingt geringer als in den vergangenen
zwei Jahren. Der Lauf begann pünktlich um halb zwölf. Kersten und ich haben uns
im hinteren Feld eingereiht. Für uns war nur das Ankommen das Ziel. Zuerst
führte die Strecke an der alten Werkstatt vorbei, über einen Parkplatz zum
Haldenweg. Der erste Anstieg stand an. Wir überholten einige Teilnehmer. Beim
Blick auf die Uhr, ein Schreck. Unsere Zeit liegt bei 6:15 min./km. Viel zu
schnell in der momentanen Verfassung. Nach dem ersten Kilometer ging es für uns
ins flache Gelände. Auf diesem Streckenabschnitt wartete auch Hansmartin
Schweitzer mit seiner Kamera auf die Läuferschar.
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Copyright Hansmartin Schweitzer
www.1000-fotos.de |
Er machte wieder schöne Fotos
von den Sportlern. Für Kersten und mich brach der dritte Kilometer an. Von
weitem sahen wir schon den Verpflegungsstand. Die netten Helfer der beiden
Vereine hielten für die Sportler Wasser bzw. Tee griffbereit. Auch diesen
Kilometer haben wir gut überstanden. Eigentlich müsste nun der "Abstieg"
folgen. Aber wie beim Haldenlauf führte die Strecke baustellenbedingt über
einen anderen Weg. Wir liefen nun weiter um die Halde in Richtung offizieller
Haldenrundweg. Zwischen Kilometer vier und fünf ging bzw. lief es bergab. Durch
diese Umleitung wurde die Strecke um 400 Meter je Runde verlängert. Noch einmal
ums Gondwana Gebäude und schon befanden wir uns auf der Start-/Zielgerade. Nach
knappen 37 Minuten durchliefen wir den Zielbogen.
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Ring frei für die zweite Runde
copyright: meinSOL.de |
Die zweite Runde begann.
Bevor wir den erneuten Anstieg meistern stoppten wir an der Verpflegunspunkt.
Ich griff mir einen Becher Zitronentee. Allmählich machte sich meine
Lauffaulheit bemerkbar. Für den fast 100 Meter Anstieg brauchten wir 8:26
Minuten. Ich brach total ein. Zum Glück rettete mich die Wasserstelle
unterwegs. Ich legte eine Trinkgehpause ein. Ein Wohltat. Ich wusste, es sind
nur noch 2 Kilometer zum Ziel. Aufgeben, jetzt nicht mehr. Wie bei den letzten
zehntausend Meter beim Marathon und wenn ich krabbelnd die Ziellinie überquere.
Ich schaffe das.
Der vorletzte Kilometer
führte uns wieder die Halde hinab. Es sollte mein schnellster werden. Das Ziel
war zum Greifen nahe. Nach 1:18,22.7 durchliefen wir den Zielbogen.
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Geschafft!
copyright: meisterchip.de |
Geschafft.
Ich war fix und fertig. Die Oberschenkel brannten. F..CK!
Ich schrieb Nadine noch
die Zielzeit bevor wir uns auf den Heimweg machten. Für mich war dieser Lauf
eine PremiereIch wurde 70..... von 70 Finisher,
also Letzter.Aber Hauptsache
durchgehalten und im Ziel angekommen.Eigentlich wollte ich Ende Mai erneut in
Luxemburg beim Halbmarathon starten. Nach diesem Lauf habe ich es mir aber
anders überlegt. Von untrainierten 10 km auf die Halbmarathon-Distanz zu
trainieren in vier Wochen werde ich mir nicht antun. Lieber nehme ich das
Training wieder ernster und übe für den Start beim Triathlon in Neunkirchen
Mitte Juni. Vielleicht werden Nadine und ich aber zum Luxemburg Marathon als
Zuschauer anreisen. Mal abwarten.
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